ÖBB Elektrotriebzug 4010
 

Ein Teil des Museums widmet sich einem der wohl bekanntesten Züge der Österreichischen Bundesbahnen - dem 4010. Er war einerseits der Anlass, ein Eisenbahnmuseum in Grafenberg zu errichten, um seine Geschichte und seine Epoche auf nachfolgenden Generationen zu vermitteln und andererseits ist er auch untrennbar mit der Geschichte der Franz-Josefs-Bahn verbunden, die am Ort Grafenberg entlangführt.

Unter dem Arbeitstitel Transalpin II. wurde bis Ende 1964 ein Zug entwickelt, der in seiner Dienstzeit bei den Österreichischen Bundesbahnen ebenso beliebt wie umstritten war. Schon früh sollte er zur Legende werden und den Schienenverkehr in Österreich revolutionieren. Was mit dem bekannten Fernverkehrszug Transalpin von Wien in die Schweiz am 30. Mai 1965 begann, endete am 28. Dezember 2008 mit einem InterCity in Wien Süd – eine unvergleichliche Epoche mit Höhen und Tiefen, mit 29 Garnituren, die mit insgesamt 174 Fahrzeugen eine Brücke schlugen von der aufstrebenden Nachkriegszeit in das beschleunigte 21. Jahrhundert. Dieser Zug mit der Reihenbezeichnung 4010 verband Generationen, Zugänge zum Leben und zum Reisen, technische Quantensprünge – und blieb doch immer der 4010. In seinem jahrzehntelangen Einsatz durchlebte dieser Zug eine optische Neugestaltung und zahlreiche Umbauten, ein Umstand, der seine Erhaltung in den letzten Jahren zum Überlebenskunstwerk werden ließ. Und doch beendete diese Reihe ihren Dienst im hochwertigen inneralpinen InterCity-Verkehr. 4010 009 - 1 darf als unter Denkmalschutz stehende Nostalgiegarnitur die Geschichte dieser Reihe in Österreich als Ausstellungsstück der ÖGEG in Ampflwang weiter vermitteln.
Die Geschichte des 4010 ist geprägt von legendären Namen wie Transalpin, Bodensee, Robert Stolz, Bundesländer-Expreß, Montfort, Tirolerland, Alpenland, Johann Strauß, Johann Nestroy, Ferdinand Raimund, Ennstal, Anton Bruckner, Johannes Kepler, Waldviertel-Expreß und vielen mehr. Sie alle sind verbunden mit komfortablen Städteschnellzugsgarnituren der Reihe 4010, die den ÖBB einst zu einem österreichweiten Taktverkehr verhalfen. Auf ihren Routen durch Österreich, Deutschland und die Schweiz begeisterten sie die Reisenden und wurden zum Symbol des schnellen, großzügigen und komfortablen Reisens. Auch wenn sich in den letzten Jahren der ausgedehnten Einsätze die Spuren ihres Dienstes deutlich zeigten, so wird ihr legendärer Ruf beim Reisepublikum noch lange nachhallen und der Gedanke an den Städteschnellzug 4010 noch viele Jahrzehnte positive Erinnerungen an die moderne, aber auch „gute alte“ Eisenbahn wachrufen.
Und seine Nachfolger werden stets an ihm gemessen werden, an seiner zeitlosen Eleganz und seinem architektonischem Feingefühl, das Reisen zum Ziel zu machen!

 

2019 aktuell: Wir restaurieren im Moment die Unfall-Front des 6010.29. Hier wird ein Fahrsimulator eingebaut, wo alle relevanten Bedienmöglichkeiten des Triebfahrzeugführers gezeigt werden können! Nach der optischen Instandsetzung folgt der elektrische Aufbau des Führerstands und anschließend die Testphase. 2020 dürfen Sie zu ausgewählten Zeiten dann 4010-Lokführer sein!

 
 

Im Verlag Railway-Media-Group sind drei Bände über die Reihe 4010 erschienen. Die Bücher sind im Verlag und im Museum erhältlich. Autor Werner Prokop ist gleichzeitig Ausstellungskurator und Museums-Guide im Eisenbahnmuseum Grafenberg. Unter der Rubrik "Shop" finden Sie auch eine Übersicht über die drei Bände.

Band 1 ist bereits ausverkauft!

 
 
 
4010 009 im Dezember 2008 in der Weinzettelwandgalerie nahe Breitenstein am Semmering. (Foto: Werner Prokop)
 
4010 011 und 019 als IC 518 Karl Böhm am 15. August 2007 nahe Tenneck. (Foto: Werner Prokop)
 
4010 010 am 21. Februar 2006 als Regionalzug 2167 in Grafenberg. (Foto: Werner Prokop)
 

Am 12. Juni 2012 veröffentlichte Autor Stefan Schlögl im Standard online einen Artikel über den 4010, der in Zusammenarbeit mit der Sammlung Grafenberg (Werner Prokop) entstanden war. Der Bericht ist unter http://derstandard.at/1336698415744/Bahnhistorie-Ein-blaues-Wunder-namens-Transalpin einsehbar und steht unter folgendem Link zum Download bereit:

PDF des Standard online Artikels